1/ Halt geben

Das Futter verleiht dem Oberstoff mehr Festigkeit. Durch ihn wird das Kleidungsstück dicker und hat dadurch mehr Halt. So können Sie ästhetische Kreationen herstellen!

2/ Sichtschutz

Durch den Futterstoff können Sie mit den blickdichten und transparenten Stellen subtil spielen. Wenn Ihnen der Stoff zu durchsichtig ist, nähen Sie einfach ein blickdichtes Futter ein! Diese Nähtechnik eignet sich beispielsweise besonders gut für Röcke oder Kleider.

3/ Komfort

Kratzende Wolle, elektrisch aufgeladener Stoff... Unser Komfort muss manchmal einiges aushalten. Damit sich Ihre selbstgenähten Kleidungsstücke angenehm auf der Haut anfühlen, sollten Sie sie füttern. So können Sie Ihre selbstgestaltete Kleidung entspannt im Alltag anziehen und sich darin richtig wohlfühlen.

4/ Saison

Gefütterte Kleidungsstücke finden Sie für jede Jahreszeit! Das Futter passt sich also all Ihren Nähprojekten an. Beispielsweise können Sie ein leichtes Sommerkleid in ein warmes Kleid für den Winter verwandeln. Alles, was Sie dafür tun müssen ist das Kleid mit einem warmen Stoff zu füttern. Und schon können Sie es auch an kalten Tagen anziehen.

5/ Abschluss

Es sind oft die kleinen Details, die den großen Unterschied machen. Je nach genähtem Kleidungsstück, können Sie mit dem Futter bestimmte Nähte verstecken. So sieht Ihre Kreation immer professionell und ordentlich aus!

Wussten Sie schon?
Der Futterstoff wird bestmöglich an den Oberstoff angepasst. Wenn dieser ein Strickstoff ist, dann sollte der Futterstoff auch ein Strickstoff sein. Wenn der Oberstoff gewebt ist, dann sollten Sie sich auch für einen gewebten Futterstoff entscheiden.

Bei dieser Frage könnten wir antworten: Alle Kleidungsstücke, die Sie füttern möchten! Doch tatsächlich sind einige Kleidungsstücke besser geeignet als andere:

• Mäntel und Jacken aller Art
• Röcke und Kleider
• Hosen
• Hüte

Vorhänge füttern

Das Futter wird in allen Fällen den Fall Ihrer Vorhänge beeinflussen. Sie schmücken Ihre Innendekoration und verleihen ihr ein gemütliches Aussehen zum Wohlfühlen. Übrigens verändern sich die Eigenschaften Ihres Vorhanges je nach gewähltem Futterstoff. Hier erhalten Sie einen Überblick:

• Verdunkelnder Futterstoff: Durch ihn wird der Vorhang noch blickdichter, sodass das Sonnenlicht Sie nicht mehr stört. Dieser Futterstoff findet seinen Platz oft in einem Schlafzimmer.
• Wärmedämmender Futterstoff: Durch ihn wird ein Zimmer perfekt isoliert, im Sommer und im Winter. Im Winter bleibt es dank diesem Futterstoff angenehm warm und im Sommer schützt er das Zimmer vor der Hitze.
• Schallabsorbierendes Futter: Mit diesem Futterstoff wird der Lärm von außen abgeschirmt.

Möchten Sie mit dem Nähen Ihrer Vorhänge beginnen? Dann lesen Sie unseren Artikel über Vorhänge!

Eine Tasche füttern

Eine Tasche spiegelt oft unsere Persönlichkeit wieder. Sie begleitet uns täglich und beweist sich als ein sehr praktisches Accessoire. Damit Ihre selbstgenähte Tasche lange hält, raten wir Ihnen sie mit einem strapazierfähigen Stoff zu füttern.

Empfindliche Stoffe sollten Sie für Ihre Lieblingstasche meiden. Auf diese Weise schützen Sie sie vor den Bewegungen der Gegenstände in der Tasche. Strapazierfähige Stoff sind hier gefragt!

Auswahlkriterien

Bevor Sie Ihr Wahl treffen, sollte Sie verschiedene Kriterien beachten, damit Sie den perfekten Futterstoff für Ihr Nähprojekt finden!

• Der Futterstoff sollte vor allem das können, was Sie mit ihm erreichen möchten. Wenn Sie beispielsweise eine Jacke füttern möchten, damit sie wärmer wird, sollten Sie sich für schwere und wärmedämmende Stoffe entscheiden. Das Gleiche gilt, wenn Sie einen Rock blickdicht gestalten möchten. In diesem Fall sollten Sie sich für einen blickdichten Futterstoff entscheiden.
• Der Futterstoff sollte außerdem je nach Eigenschaften, Farben und Stil des Oberstoffes gewählt werden.
• Und wenn Sie Ihre Kleidungsstücke füttern möchten, sollte der Futterstoff selbstverständlich angenehm zu tragen sein.

Geeignete Futterstoffe

Die Stoffauswahl ist groß. Um dabei nicht den Faden zu verlieren, finden Sie hier einige Stoffe, aus denen Sie ein Futter nähen können:

• Baumwoll-Batist
• Satin (Baumwolle, Viskose, Seide, synthetisch)
• Fleece
• Sweatshirtstoff
• Steppstoff

8 Tipps für Futterstoffe

• Synthetische Fasern sind elektrisch aufgeladen und nicht saugfähig. Künstliche Fasern regulieren die Körperfeuchtigkeit besser und sie sind weniger elektrische aufgeladen. Diese Stoffarten sind oft preiswert.
• Baumwolle oder Seide können vor allem in den warmen Sommermonaten als Futterstoff verwendet werden.
• Synthetischen Fasern, Fleece, Molton oder Steppstoff werden Sie in den kalten Wintermonaten warmhalten.
• Mit Baumwoll-Batist haben Sie eine große Farb- und Motivauswahl zu erschwinglichen Preisen.
• Wenn Sie sich für Baumwoll-Batist, Fleece oder Molton entscheiden, sollten Sie wissen, dass diese Stoffe nicht rutschen. Ärmel sind somit schwieriger anzuziehen.
• Baumwoll-Satin ist ein fließender und rutschiger Stoff. Er eignet sich hervorragend als Futterstoff.
• Stretchstoffe können ideal als Futterstoff für dehnbare Kleidungsstücke verwendet werden.
• Wählen Sie für Ihre alltäglichen Kleidungsstücke wie Jacken und Mäntel einen Satinstoff als Futterstoff. Es handelt sich jedoch um einen schwierig zu verarbeitenden Stoff, da er sehr rutschig ist. Wenn Sie mit diesem Stoff nähen sollten Sie ihn platt hinlegen und mit Gewichten beschweren. Auch das Stecken vereinfacht die Verarbeitung.

Einige Tipps vorab

Der Futterstoff eines durchsichtigen Kleidungsstückes sollte farblich zu dem Kleidungsstück passen. Übrigens ist es manchmal gar nicht nötig das vollständige Kleidungsstück zu füttern. Die Ärmel, der Rücken oder der untere Teil der Beine müssen nicht immer blickdicht sein. Das Futter bedeckt also nur die Bereiche, die Sie bedecken möchten.

Wenn Sie allerdings den Futterstoff hervorheben möchten, können Sie mit der Transparenz spielen und Farben oder Motive verwenden, die im Kontrast zu dem Oberstoff stehen.

Röcke und Kleider

Im Falle von durchsichtigen Kleidern und Röcken, muss der Unterrock nicht unbedingt gleichlang sein.

Wussten Sie schon?
Der Unterrock wird in den Bund oder die Taillennaht eingenäht und besitzt einen eigenen Saum. So schränkt er die Bewegungsfreiheit nicht ein.

Für Röcke und Kleider aus Chiffon, bevorzugen Sie leichte Stoffe, wie Batist oder einen leichten Satin-Stoff.

Wenn Sie ein Kleidungsstück vollständig füttern möchten und das Futter nicht im Schnittmuster enthalten ist, dann schneiden Sie alle Teile aus dem Oberstoff und den Futterstoff aus. Nähen Sie zuerst die Teile aus dem Oberstoff zusammen (außer den Kragen, den Bund und die Manschetten). Nähen Sie anschließend die Teile aus dem Futterstoff zusammen. Nähen Sie anschließend die beiden Kleidungsstücke zusammen. Lassen Sie eine Wendeöffnung im Futterstoff. 

Wie wird der Futterstoff eingenäht?

Schieben Sie den Teil aus dem Oberstoff in das Teil aus dem Futterstoff, sodass die beiden Stoffe rechts auf rechts aufeinanderliegen. Damit Sie das Kleidungsstück verstürzen können, lassen Sie eine Wendeöffnung im Futterstoff, die Sie mit einem unsichtbaren Matratzenstich schließen.

Wenn Sie nur bestimmte Teile eines Kleidungsstückes füttern möchten und dies nicht im Schnittmuster vorgesehen ist, dann reicht es, wenn Sie die zu fütternden Teile aus dem Futterstoff zuschneiden. Nähen Sie anschließend die beiden Stoffschichten gleichzeitig in Ihr Nähprojekt ein. Befolgen Sie dafür die Nähanleitung.

Ein gefüttertes Kleidungsstück benötigt keine bestimmte Pflege. Im Idealfall wählen Sie einen Futterstoff, der bei ähnlichen Temperaturen gewaschen werden kann, wie der Oberstoff. Wenn es Unterschiede beim Waschen zwischen den beiden Stoffen gibt, dann befolgen Sie die Anweisungen für den empfindlicheren der beiden Stoffe. So bleibt Ihre neuste Kreation lange erhalten!

Jetzt sind Sie dran! Das Futter Ihres nächsten Nähprojekts wird nun einfach gelingen. Ein Ergebnis auf das Sie stolz sein können!